Schattentheater: “Träumen und Dichten mit der Schere”

Fritz Griebel: Szene aus “Der Totengräber von Feldberg”, 1923. Foto: Jutta Griebel © Münchner Stadtmuseum

Fritz Griebel hat nicht nur zeit seines Lebens Scherenschnitte gefertigt, er hat darüber hinaus auch um 1923 für das Kunsterziehungsprogramm des Reformpädagogen Leo Weismantel (1888–1964) Schattenfiguren, Kulissen- und Szenenteile sowie Vorlagenbogen gefertigt. Nach umfangreichen Recherchen konnte die Fritz Griebel-Nachlassverwaltung diese im Münchner Stadtmuseum ausfindig machen. 

Nach derzeitigem Erkenntnisstand fertigte Griebel für drei Schattenspiele Figuren und Kulissen an: Die zwölf heiligen Nächte, Der Totengräber von Feldberg sowie für Die Reise um die Welt. 

In dem Buchprojekt »Träumen und Dichten mit der Schere« Fritz Griebels Schattentheater in Leo Weismantels organischer Gestaltungspädagogik (Arbeitstitel) von Antje Buchwald werden diese erstmals publiziert und analysiert. Des Weiteren wird Leo Weismantels Wirken als Schriftsteller, Kulturpolitiker sowie als Erziehungswissenschaftler vorgestellt.

Mit dem Buch wird nicht nur ein weiterer Aspekt im Werk Fritz Griebels behandelt, sondern  auch Weismantels Schattentheater respektive Silhouettentheater in seinem Forschungsinstitut Schule der Volkschaft (1928–1936) in Marktbreit am Main erstmals beleuchtet. Darüber hinaus wird der Scherenschnitt als pädagogisches Gestaltungsmittel untersucht.