Das Bild zeigt im Vordergrund einen weiblichen Halbakt, der fast die gesamte Bildfläche einnimmt. Die Figur präsentiert sich dem Betrachter in Frontalansicht. Ihre linke Hand hält das um die Hüften geschwungene grüne Tuch fest, so dass ihr Arm leicht abgewinkelt ist. Der rechte Arm ist ebenfalls vom Körper leicht weggestreckt. Die Gesichtsformen der weiblichen Figur sind archaischen Skulpturen (700-500 v. Chr.) nachempfunden. Deutlich wird dies z. B. an den Augenbrauen, die in einem regelmäßigen Bogen aus der Nasenwurzel entwickelt sind, den leicht glubschigen Augen und den fein modellierten Lippen, die das sogenannte archaische Lächeln formen. Ähnliche Gesichtsformen zeigen auch einige Scherenschnittbilder Griebels.
Der Blick der Figur ist in sich gekehrt. Um
den Hals trägt sie eine rote Halskette mit einem goldenen Anhänger. Blumen mit weißen und gelben Blüten schweben um ihren Kopf herum und kennzeichnen die weibliche Figur hiermit als Personifikation des Frühlings, deren Attribut ein Blumenkranz ist. Zur rechten Seite des Frühlings schwebt ein Knabe , der mit seinem Aulosspiel den Winter zu vertreiben scheint. Bald werden die leblosen Äste im Hintergrund wieder Blüten und Blätter tragen.
Antje Buchwald